Gestüt Höny Hof

360.000 € stehen als Dotierung über den Oaks D'Italia, das ist eine Menge Geld, auch für englische oder französische Rennställe. So muss es schon überraschen, dass zur diesjährige Ausgabe zu den acht Starterinnen aus dem Gastgeberland gerade einmal eine einzige auswärtige Stute gereist war: Danedream, die dann auch als klare Favoritin, nach dem ausgezeichneten Abschneiden im Italienischen Derby nicht unerwartet, im gewöhnlichsten Handgalopp gewann. Es kann ihrem Team bei dem üppigen Geldpreis ziemlich egal sein, wie der Standard des Rennens zu bewerten ist, aber es war sicherlich lange nicht mehr so leicht, ein solches Rennen zu gewinnen. Es stellt sich schon die Frage, wie gut diese Danedream nun wirklich ist. Im Training zeigt sie dem Vernehmen nach höchst wenig, was denn auch dazu geführt hat, dass sie vor ziemlich genau einem Jahr bei der BBAG-Frühjahrsauktion für 9.000 € von ihrem Züchter, dem Gestüt Brümmerhof, an das Gestüt Burg Eberstein verkauft wurde. Den Trainer hat sie nicht gewechselt, sie ist bei Peter Schiergen geblieben.

Sie hat in Deutschland erst zwei Rennen bestritten, war im Oppenheim-Rennen (LR) und später im Preis der Winterkönigin (Gr. III) jeweils Dritte. So hat sie gezeigt, dass sie zur Spitze gehört, aber nicht unbedingt die Spitzenposition einnimmt. Gewonnen hat sie im französischen Wissembourg, beim Debut, später dann auch noch in Deauville, wo sie umstritten disqualifiziert wurde. Der Prix Marcel Boussac (Gr. I) am "Arc"-Wochenende war sicherlich noch eine Nummer zu groß. Dieses Jahr ist sie ausschließlich in Italien gelaufen, wo sie beim Jahresdebut noch hinter Adamantina (Diktat) war, die sie diesmal deutlich hinter sich ließ. Danedream scheint an ihren Aufgaben zu wachsen, sie ist sehr gut gemanagt worden und hat sich über Winter offensichtlich stark verbessert. Sie ist noch im Feld des Prix de Diane (Gr. I) am übernächsten Sonntag in Chantilly, für den Henkel Preis der Diana hat sie kein Engagement bekommen. Für Stuten gibt es jedoch auf internationalem Parkett genügend Rennen. 

Danedream stammt aus dem ersten "Comeback"-Jahrgang von Lomitas, denn 2007 war er nach einigen Jahren im Dalham Hall Stud wieder auf den Fährhof zurückgekehrt. Die jetzt Dreijährigen von ihm haben sich bislang bestens geschlagen, zu nennen sind in alphabetischer Reihenfolge Ever Strong, Monje Danon, Oriental Fox, Polish Vulcano, Saltas, Salut, Sundream und Silvaner. Es sind also Derbykandidaten darunter. Insgesamt hat Lomitas, dessen letzter Jahrgang dieses Jahr zur Welt kommt, sicher bessere Hengste als Stuten gebracht, er ist aber auch Vater von Shalanaya, Siegerin im Prix de l'Opera. 

Danedreams Mutter Danedrop ist im November 2005 von der BBA Germany bei Goffs für 47.000 € gekauft worden. Sie hat für Brümmerhof zwei unbedeutende Hengste von Soviet Star und Medicean (heißt Danestar und gewann am Sonntag in Ungarn) gebracht, dann kam Danedream. Im Dezember 2008 wurde sie in Deauville für 17.000 € an Tony Clout verkauft, tragend von Soldier Hollow. Das daraus resultierende Hengstfohlen ging im Dezember 2010 in Deauville für 11.000 € an Crispin de Moubray. Danedrop hat zudem eine Jährlingsstute von Gold Away. Die weitere Familie ist im Pedigree der Woche genauer aufgeführt.