Gestüt Höny Hof

In einer nicht unumstrittenen Aktion hatten die örtlichen Veterinäre im Vorfeld des Breeders’ Cups eine Reihe von Pferden aus dem Rennen genommen. In den USA, wo ansonsten Medikationen an der Tagesordnung sind, Strafen unverändert sehr häufig ausgesprochen werden, ist man in diesem Sektor gerade vor einem solchen Großereignis sehr strikt. Auch der Coolmore-Vertreter River Tiber (Wootton Bassett) wurde kurzfristig aus dem Juvenile Turf genommen, was von der Umgebung mit Unverständnis kommentiert wurde. Das Pferd sei offensichtlich in Ordnung gewesen, die Tierärzte sahen es anders. 

Am Ende wurde es trotzdem ein Triumph der Iren, denn mit Unquestionable (Wootton Bassett) und Mountain Bear (No Nay Never) stellte Aidan O’Brien die beiden Erstplatzierten. Den Sieger sollte eigentlich Frankie Dettori reiten, doch durch den Ausfall von River Tiber wechselte Ryan Moore auf ihn. Es für den Sohn des Coolmore-Hengstes Wootton Bassett - neunter Gr. I-Sieger für den Vater - der erste Blacktype-Sieg überhaupt. Er hatte bei seinem zweiten Start im Mai auf dem Curragh seine Maidenschaft abgelegt, war dann in dieser Reihenfolge Zweiter in den Railway Stakes (Gr. II), Vierter in den Phoenix Stakes (Gr. I) und Zweiter im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) geworden. 

Er stammt aus französischer Zucht, wurde vergangenes Jahr bei Arqana für 340.000 Euro gekauft. Seine Mutter Strawberry Lace (Sea the Stars) konnte auf der Rennbahn wenig bewegen, Camille Vitse, Co-Züchterin von Unquestionable, erwarb sie 2019 bei Tattersalls für 52.000 Pfund tragend von Night of Thunder. Heraus kam eine noch sieglose Stute. Ein Jährlingshengst von Almanzor brachte vor einigen Wochen in Deauville 185.000 Euro, ein rechter Bruder von diesem ist im Fohlenalter. Die zweite Mutter ist die Listensiegerin und Sweet Solera Stakes (Gr. III)-Zweite Crying Lightening (Holy Roman Emperor). Mit seinem französischen Hintergrund soll er auf die Poule d’Essai des Poulains (Gr. I) im kommenden Jahr vorbereitet werden.