Gestüt Höny Hof

Ein in Großbritannien und Irland sehr begehrter Titel für einen Deckhengst ist der des Champions der Väter mit dem ersten Jahrgang. Das dortige Rennsystem ist bereits sehr stark auf die Zweijährigen fokussiert, es geht den dortigen Besitzern auch um schnellen Profit. In der Vergangenheit hat es in der Bestenliste der “freshman sires” manche Sterne gegeben, die schnell verglüht sind, aber auch Hengste, die sich langfristig auf hohem Niveau halten konnten. Mehmas ist ein solches Beispiel, offensichtlich auch Havana Grey. Der Havana Gold-Sohn, der ausschließlich über 1000 Meter gewonnen hatte, legte vergangenes Jahr mit seinem ersten Jahrgang einen fulminanten Start hin und auch dreijährig agieren seine Nachkommen erfolgreich auf hohem Level. Die Stuten, die ihm in den ersten Jahren zugeführt wurden, waren dabei allenfalls guter Durchschnitt. Seine Anfangsdecktaxe im englischen Whitsbury Manor Stud betrug 8.000 Pfund, ging zeitweise auf 6.000 herunter. Dieses Jahr wurden 18.500 Pfund verlangt, das dürfte 2024 deutlich mehr werden. 

Vandeek, der für seine bahrainischen Eigner am Sonntag einen mutmaßlich stark besetzten “Morny” gewann, war zu einem Zuschlag von 625.000gns. Co-Salestopper bei der Craven Breeze Up Sale von Tattersalls in Newmarket, ein damals enormer Pinhook-Erfolg, denn er hatte als Jährling gerade einmal 42.000gns. gekostet. Erst am 21. Juli hatte er in Nottingham ein beeindruckendes Debüt gegeben, denn er hatte dort erheblichen Startverlust gehabt. Er siegte dann Anfang Juli in den Richmond Stakes (Gr. II) in Goodwood und nun in Deauville, wo er die bisher so glanzvoll aufgetretene Ramatuelle (Justify) knapp auf Platz zwei verwies. Für Jockey Andrea Atzeni war es ein Abschied auf höchstem Niveau, denn er wird bekanntlich in den nächsten Tagen einen neuen Job in Hong Kong antreten. Für Vandeek wird es vermutlich in den Middle Park Stakes (Gr. I) weitergehen, der Breeders’ Cup ist im Visier, der jetzige Sieg in Deauville garantiert ihm einen Start. 

Er ist Bruder zu vier Siegern aus einer platziert gelaufenen Mutter, wobei weiteres Blacktype erst unter der dritten Mutter zu finden ist. Die zweite Mutter ist Schwester der Prix Robert Papin (Gr. I)-Siegerin Balbonella (Day Mecene), Mutter der der Gr. I-Sieger Anabaa (Danzig) und Always Love (Zilzal). Das nachfolgende Pedigree gibt weitere Einblicke.