Gestüt Höny Hof

Die Queen Anne Stakes hatten in der Vergangenheit so manchen großen Sieger gesehen, an der Spitze natürlich Frankel (Gaileo), der dieses erste Rennen von Royal Ascot – man stelle sich vor, in Deutschland würde ein Hauptereignis zu Beginn einer Karte gelaufen – 2013 für sich entscheiden konnte. Lord Glitters, der in einer doch durchschnittlichen Ausgabe dieser Meilenprüfung in diesem Jahr zum Zuge kam, gehört bei allem Respekt nicht zu den herausragenden Gewinnern. Er ist bereits sechsjährig, ist zudem Wallach, kam zu hoher Quote an den Start, doch gerade in Ascot läuft er immer zur Bestform auf. Noch vor Jahresfrist war er in den Queen Anne Stakes Zweiter, geschlagen nur von Accidental Agent (Delegator), der diesmal am Start stehen blieb.

Lord Glitters hatte bisher nur ein Gruppe-Rennen für sich entscheiden können, das waren die Strensall Stakes (Gr. III) vergangenen Sommer in York, viel hatte er seitdem nicht mehr bewegt, immerhin Dritter war er im März im Dubai Turf (Gr. I) gewesen, danach war er in den Lockinge Stakes (Gr. I) aber völlig untergegsngen.

Begonnen hatte er seine Karriere in Frankreich bei Christophe Lotoux, wo er drei- und vierjährig jeweils zwei Rennen gewinnen konnte und Zweiter im Grand Prix de Le Lion d’Angers (L.) war. Mitte 2017 folgte nach einem 270.000 Euro-Kauf bei Arqana der Wechsel nach England, wo er zumindest auf dieser Ebene nahtlos an die Leistungen anknüpfte, zunächst sehr beständig ins Vordertreffen lief. 

In der näheren Verwandtschaft des Whipper-Sohns gibt es einige Beispiele für spätreife Pferde. Zu nennen ist der Gr. III-Sieger Petit Chevalier (High Chaparral), der aus einer Schwester von Lady Glitters stammt. Lady Glitters war listenplatziert, hatte bislang acht Sieger auf der Bahn, von denen Lord Glitters der bisher erfolgreichste ist. Sie hat noch einen dreijährigen Hengst von Anodin gebracht, der in Frankreich im Training ist, eine Jährlingsstute hat Style Vendome als Vater. Der fünfjährige Golden Glitter (American Post) war bei Mirek Rulec im Training, er war dieses Jahr noch in Lyon siegreich. Die vierte Mutter ist die Zoppenbroicherin Ordenstreue (Orsini), Siegerin im Preis der Diana, womit der Royal Ascot-Sieger aus der erfolgreichen Linie der Sachertorte (Percy) zurückgeht.

Lord Glitters Vater Whipper (Miesque’s Son) steht inzwischen zu einer Decktaxe von 3.300 Euro im Haras deTreban in Frankreich, seine bereits vierte Deckhengststation, die im Ballylinch Stud und im Haras de Mezeray begonnen hat. Inzwischen ist er in der Hindernisfraktion angekommen, auch wenn er so gute Pferde wie den Gr. I-Sieger Recoletos auf der Bahn hatte.