Gestüt Höny Hof

Es war die Geburt von zwei neuen Stars, einem zwei- und einem vierbeinigigen: Vincent Cheminaud, 21, Champion der französischen Hindernisjockeys, der auf der Flachen Gewichtserlaubnis in Anspruch nehmen kann, weil er noch keine 75 Rennen gewonnen hat, und New Bay, der mit gerade einmal drei vorherigen Starts in den Prix du Jockey-Club gekommen war, das Französische Derby aber mit bemerkenswerter Autorität gewann. Das war in Bezug auf seine Karriere ganz sicher noch nicht das letzte Wort. Im November 2014 hatte er in Chantilly sein Debut gegeben, er war Zweiter geworden, dann ging es bereits in die Winterpause. Im April gab er sein Jahresdebut, erfolgreich über 1600 Meter in Longchamp. Schon mit Cheminaud im Sattel, denn der langjährige Fabre-Stalljockey Maxime Guyon war inzwischen bei den Wertheimer-Brüdern unter Vertrag, andere Reiter wie Boudot oder Barzalona hatten ebenfalls ihre Verpflichtungen, gerade für die Juddmonte-Pferde brauchte es einen Reiter. Andre Fabre kam auf Vincent Cheminaud – und tat einen Glücksgriff, denn Fehler hat dieser bisher nicht gemacht. Nach dem Erfolg auf New Bay im April ritt er ihn auch in der Poule d’Essai des Poulains (Gr. I), wurde hinter Make Believe (Makfi) Zweiter, trotz sehr ungünstiger Startnummer auf offensichtlich zu kurzer Distanz. Im Prix du Jockey-Club, den er als Favorit bestritt, stimmte dann alles.

New Bay war der 18. Gr. I-Sieger für seinen Vater Dubawi (Dubai Millennium), der im Dalham Hall Stud in Newmarket zu einer Decktaxe von 125.000 Pfund steht und damit der teuerste Hengst in England ist, in Europa wohl nur noch von Galileo übertroffen wird. Weitere Gr. I-Sieger für Dubawi in einem bislang außergewöhnlichen Jahr waren Prince Bishop, Night of Thunder und Al Kazeem.

Wie so viele gute Pferde von Khalid Abdullah kommt auch New Bay aus einer alteingesessenen Juddmonte-Familie. Die Mutter Cinnamon Bay (Zamindar) war bereits bei Andre Fabre im Training, sie war Listensiegerin, hat insgesamt drei Rennen gewonnen. Sie startete in der Zucht mit der Siegerin Margate (Mizzen Mast), es folgte die platziert gelaufene Iowa Falls (Dansili). Die Zweijährige Spicy Trail (Champs Elysees) steht ebenfalls im Fabre-Stall, ein Jährlingshengst stammt von Dansili. Cinnamon Bay ist eine Halbschwester zu Bellamy Cay (Kris) der den Prix Maurice de Nieuil (Gr. II) und den Prix d’Hedouville (Gr. III) gewonnen hat. Die nächste Mutter, die listenplatziert gelaufene Trellis Bay (Sadler’s Wells) ist Schwester der Irish Oaks (Gr. I)-Siegerin Wemyss Bright (Dancing Brave), der Mutter des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Beat Hollow (Sadler’s Wells), Schwester der Mutter der Gr.-Sieger und Deckhengste Reefscape (Linamix), Coastal Path (Halling) und Martaline (Linamix) sowie auch noch Schwester der Mutter von Oasis Dream (Green Desert), die auch zweite Mutter des Champion-Meilers Kingman (Invincible Spirit) ist. Eine großartige Familie, die seit Sonntag ein weiteres prominentes Mitglied hat.

Der Grand Prix de Paris (Gr. I) ist das nächste mögliche Ziel für New Bay, auch die Eclipse Stakes (Gr. I) kommen in Betracht. Genannt ist er ohnehin in allen wichtigen Rennen in Europa.