Gestüt Höny Hof

Eine über 1500 Meter führende Prüfung für noch nicht gelaufene Zweijährige war im vergangenen August in Deauville der erste öffentliche Auftritt von Olmedo. Diese Aufgabe löste er in großem Stil. Wer damals Zeuge war, der war sich sicher, dass es sich um ein Pferd von erheblicher Klasse gehandelt haben musste. Im Feld waren an jenem Tag auch zwei in Deutschland trainierte Teilnehmer, der Wöhler-Schützling Busted Ice (Falco) und der von Andreas Suborics betreute Refuseeveryoffer (Evasive), der Letzter wurde, aber, wie inzwischen bekannt, wahrlich kein schlechter Dreijähriger ist.

Olmedo war danach jeweils Zweiter im Prix des Chenes (Gr. III) und im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) stets noch etwas grün wirkend. Auch wenn er nicht einmal ein Black Type-Rennen gewinnen konnte, gab ihm Timeform das höchste Rating aller in Frankreich trainierten Vertreter des Jahrgangs 2016. Auch beim Jahresdebut 2017 wurde Olmedo nur Zweiter, in einer knappen Entscheidung im Prix de Fontainebleau (Gr. III), in dem er von Wootton (Wootton Bassett) geschlagen wurde. Dieser war am Sonntag in Longchamp als knapper Favorit ins Rennen gegangen, war am Ende aber doch zwei Längen hinter Olmedo, der sich nach einer doch harten Auseinandersetzung gegen Hey Gaman und Dice Roll durchsetzte. Der Prix du Jockey-Club (Gr. I) ist jetzt natürlich das logische Ziel.  

100.000 Euro hatte Olmedo als Jährling bei Arqana gekostet, er war damals von seinem Züchter Jean-Pierre Dubois über das Haras des Capucines angeboten worden. Er vertritt den ersten Jahrgang von Declaration of War (War Front), den Olmedos Trainer Jean-Claude Rouget bestens kennt, hat er ihn doch zweijährig trainiert, damals blieb er bei zwei Starts ungeschlagen. Er wechselte dann zu Aidan O’Brien, für den er u.a. die Queen Anne Stakes (Gr. I) und das Juddmonte International (Gr. I) gewinnen konnte. Ein Jahr stand er in Coolmore, wechselte dann in die USA-Dependance Ashford Stud, wo er aktuell zu einer Taxe von 25.000 Dollar steht. Olmedo ist sein bisher bester Nachkomme.

Aus deutscher Sicht ist die mütterliche Linie natürlich höchst interessant, da Olmedos achte Mutter Schwarzgold (Alchimist) ist. Seine fünfte Mutter ist die einst von Daniel Wildenstein dem Gestüt Schlenderhan abgekaufte Schönbrunn (Pantheon), die in der Zucht des französischen Kunsthändlers eine erfolgreiche Linie gegründet hat – bis heute.

Olmedos Mutter Super Pie hat bei wenigen Starts in Deauville gewonnen. Sie ist bereits eingegangen, hat nur noch ein weiteres Fohlen gebracht, den fünfmaligen Sieger Super Makfi (Makfi). Sehr viel mehr, als das nachfolgende Pedigree aufweist, hat auch die nächste Mutter Super Lina (Linamix) nicht gebracht. Spannender wird es später im Papier, da taucht auch der Name Stacelita (Monsun) auf, für die auch Jean-Pierre Dubois als Züchter zeichnet.

In Deutschland ist die Familie u.a. in Fährhof und Schlenderhan, aber auch in Etzean aktiv. Dort steht eine Schwester der zweiten Mutter von Olmedo, Super Vanny (Van Nistelrooy). Sie ist Siegermutter, hat einen zwei Jahre alten Lord of England-Sohn, den Waldemar Hickst für den Stall Grafenberg trainiert, und eine Jährlingsstute ebenfalls von Lord of England.