Gestüt Höny Hof

Manöver dieser Art sieht man selten. Als es außen kein so richtiges Weiterkommen gab, bugsierte Jockey William Lordan Requinto von dort recht zügig hin zu Bahnmitte, wo der Zweijährige zwar nicht sofort den höheren Gang fand, sich doch allmählich wesentlich besser ins Bild setzte. Zu guter Letzt sicherte er sich sogar noch einen Vorteil von mehr als einer Länge vor Burwaaz und Charles The Great, seinen in der Endphase schärfsten Widersachern.

Der Dansili-Sohn landete damit bereits den dritten Erfolg in seiner noch jungen Laufbahn. Hierbei zeichnete er sich in den Tipperary Stakes auch bereits als Listensieger aus. Trainiert wird der schnelle Hengst von David Wachman, der in der Vergangenheit wiederholt auch schon Starter in Deutschland hatte. Frühreife und Schnelligkeit besitzt Requinto keineswegs von ungefähr. Seine von Entrepreneur stammende Mutter Damson gewann schließlich in ihrer ersten Saison sogar zwei der namhaftesten Sprintrennen Europas für Zweijährige, und zwar die Queen Mary Stakes während Royal Ascot und die Phoenix Stakes auf dem irischen Curragh, wo sie keinen Geringeren als Oratorio schlug.

Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass sich Requintos Linie im Prinzip keineswegs ausschließlich auf Flieger reduzieren lässt, obgleich Blue Dakota und Gilt Edge Girl zwei ihrer besonders schnellen Exemplare sind. Vielmehr finden sich im gesamten Familienverband sowohl Hengste als auch Stuten der unterschiedlichsten Dispositionen. Die King-Of-Kings-Tochter Geminiani kam immerhin bis 2.000 Meter, wenngleich sie ihren wichtigsten Sieg in den Prestige-Stakes über 1.400 Meter markierte. Ihr Sohn Amerigo  profilierte sich als ausgesprochenes Cup-Pferd, und Tiraaz, der ebenfalls mit zur Sippe zählt, siegte sogar im Prix Royal Oak.

Keinesfalls auszuschließen also, dass auch Requinto mit zunehmendem Alter über etwas weitere Strecken kommen wird. Zumal sein Vater Dansili ja u.a. für den Arc-Sieger Rail Link, den in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes erfolgreichen Harbinger sowie den Grand-Prix-de-Paris-Gewinner Zambezi Sun zeichnet.