Gestüt Höny Hof

Gerade einmal fünf Pferde am Start, das viel zu defensive Verhalten des Tempomachers, ein schrecklicher Unfall und eine Schlussphase, in der der Favorit immer mehr zur Seite tendiert – nein, die King George VI and Queen Elizabeth Stakes 2011 waren bei allem Respekt vor dem Sieger kein Rennen, nach dem man anschließend begeistert von der Tribüne gegangen ist. Schon nach wenigen Metern musste man sich über den Pacemaker Debussy (Diesis) wundern, der von Beginn stark pullte, was sein Reiter kaum regulieren konnte. Viel zu spät wurde das Tempo freier, kaum förderlich für alle Beteiligten, außer sicher für Nathaniel, den sein Reiter früh in Position hatte und der alle Angriffe leicht konterte. Es ist Spekulation, ob das bei einem anderen Rennverlauf oder ohne den Sturz von Rewilding (Tiger Hill), der eingeschläfert werden musste, anders ausgesehen hätte.

Für 75.000 £ war der Sieger nachgenannt worden. Seine Karriere besteht bisher nur aus Siegen und zweiten Plätzen. Bei seinen beiden vorjährigen Starts war er jeweils Zweiter, beim Debut in Newmarket hinter Frankel (Galileo), dann beim zweiten Start als klarer Favorit in Doncaster. Dieses Jahr startete er mit einem Sieg zum Kurs von 1:20 in einem Drei-Pferde-Rennen in Haydock über 2400 Meter, war dann in der Chester Vase (Gr. III) Zweiter zum Irish Derby (Gr. I)-Sieger Treasure Beach (Galileo). Epsom hat man ausgelassen, der sehr abgetrocknete Boden hat nicht gepasst, auch den vorgesehenen Grand Prix de Paris (Gr. I) hat man wegen der Bedingungen gestrichen. Den hat dann mit Méandre (Slickly) passenderweise auch ein Pferd im Rothschild-Besitz gewonnen. Zwischenzeitlich hatte Nathaniel während Royal Ascot die King Edward VII Stakes (Gr. II) für sich entscheiden können. Die jetzt erfolgte Nachnennung erforderte schon einen gewissen Mut, denn die Konkurrenz bestand nun wirklich nicht aus Statisten. Der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) ist das Ziel für dieses Jahr, Trainer John Gosden will ihn vorher gar nicht mehr an den Start bringen, will möglicherweise einen öffentlichen Rennbahngalopp einschieben.

Gezogen ist der Galileo-Sohn auch mütterlicherseits erstklassig, die Mutter hat die Musidora Stakes (Gr. III) gewonnen und hatte zuvor schon sechs Black Type-Sieger auf der Bahn: Playful Act (Sadler's Wells) war Siegerin in der Meon Valley Stud Fillies's Mile (Gr. I), Percussionist (Sadler's Wells) hat u.a. den Yorkshire Cup (Gr. II) gewonnen, Echoes in Eternity (Spinning World) zwei Gr. II-Rennen, zudem gab es noch drei Listensieger. Magnificent Style lief in den Farben von ihrem Züchter Mahmoud Fustok, stand bei Henry Cecil. 1997 wurde sie in Keeneland vom Swettenham Stud der Familie Sangster für 410.000 $ erworben, brachte die genannten Klassepferde. Bei der Auflösung des europäischen Zuchtbestandes der Sangsters 2007 gelangte sie, mit Nathaniel im Bauch, auf privater Basis in Rothschild-Besitz.

Alles Weitere ist dem Pedigree der Woche zu entnehmen.