Gestüt Höny Hof

Es war der erwartete Sieg für Ballydoyles Crack So You Think, es war aber auch die erwartet spannende Auseinandersetzung mit dem "Arc"-Sieger Workforce, der nach einem frühen Vorstoß lange standhielt und sich keineswegs kampflos geschlagen gab. Seamie Heffernan, der den High Chaparral-Sohn bereits zu Beginn seiner Europa-Kampagne auf dem Curragh zum Erfolg steuern konnte, ritt ein perfektes Rennen, wobei er die Nerven behielt und den am 10. November 2006 geborenen Hengst erst sehr spät einsetzte. Die großen europäischen Grand-Prix-Rennen stehen vorerst auf seinem Fahrplan, eine danach geplante Rückkehr in seine Heimat Australien ist derzeit in Frage gestellt. Denn die Behörden nehmen an den irischen Quarantäne-Ställen Anstoss, in die nach Australien zu schickende Pferde untergebracht werden. In Ballydoyle wären diese zu nah anderen Pferden, doch ist darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dass So You Think irgendwann als Coolmore-Deckhengst in beiden Hemisphären aufgestellt wird, ist natürlich sicher.

So You Think bescherte seinem Vater auf dem fünften Kontinent einen ungeheuren Popularitäts-Schub. High Chaparral (Sadler's Wells) war im vergangenen Jahr, wie an dieser Stelle mehrfach berichtet, mit deutlich über 400 Bedeckungen der am meisten beschäftigte Hengst der Welt. Über 200 Stuten in Europa, über 200 in Australien, wo seine Decktaxe sogar noch etwas höher als in der Alten Welt ist. Auch in diesem Frühjahr wird er in Coolmore stark nachgefragt, offiziell kostet er 25.000 € Decktaxe. Triassic, die Mutter von So You Think, war in Neuseeland Gr. II-Siegerin, hat vor dem Crack bereits sechs Sieger gebracht, die aber deutlich weniger Klasse vertraten. So war dieser mit rund 60.000 € als Jährling auch zu einem halbwegs reellen Preis zu haben, sein Pedigree ist völlig unspektakulär und für europäische Augen ohnehin wie ein böhmisches Dorf. Über 2000 Meter ist er im Moment in Europa nur schwer zu schlagen.