Gestüt Höny Hof

Es grenzt sicher an ein Wunder, dass Fuisse in diesem Gruppe I-Rennen überhaupt an den Start gekommen ist. Denn gleich zweimal entledigte er sich vor dem Stall von seinem Reiter Stephane Pasquier, irrte minutenlang auf dem Geläuf herum und verzögerte den Start um viele Minuten. Ob eine andere Rennleitung ihn aus dem Rennen genommen hätte? Die in Longchamp in jedem Fall nicht. Dort wurde einst ja sogar ein ganzes Rennen (Prix de l'Abbaye 2008 mit Overdose) wiederholt und die Umgebung von Fuisse sah keinen Anlaß, ihren Hengst trotz dessen Eskapaden zu streichen.

Trotzdem war der Erfolg natürlich eine Überraschung, zumal es gegen den exzellenten Paco Boy (Desert Style) und den französischen Derbysieger Lope de Vega (Shamardal). Doch der Engländer hatte ein alles andere als optimales Rennen und der Ammerländer (siehe gesonderte Meldung) scheint über die Form hinweg zu sein. Fuisse, ein Eigengewächs der Familie Head, war im vergangenen Jahr Zweiter im Prix du Jockey-Club (Gr. I) zu Le Havre gewesen, hatte diese Saison mit dem Prix du Chemin de Fer du Nord und dem Prix Messidor zwei Gr. III-Rennen über die Meile gewonnen. Zuletzt im Prix Jacques le Marois (Gr. I) waren allerdings Makfi und Goldikova zu gut für ihn gewesen. Der Sohn von Green Tune (Green Dancer) ist ein Halbbruder zu Full of Gold (Gold Away), Sieger u.a. im Criterium de Saint-Cloud (Gr. I) und im Prix Noailles (Gr. II). Die Familie ist aber eigentlich mehr hindernislastig, denn die Mutter Funny Feerie war mehrfache Listensiegerin in Auteuil, ist auch Schwester zu zwei Listensiegern in Frankreichs Hindernismetropole. Aus dieser Linie hat Gerd Kühl vor Jahren den mehrfach gruppeplatziert gelaufenen Mill King (Dashing Blade) gezogen. Die Champion Stakes (Gr. I) in Newmarket sind das langfristige Ziel von Fuisse, auch wenn die dort geforderten 2000 Meter schon die Grenze seines Stehvermögens bedeuten.