Gestüt Höny Hof

Was haben Richard Hannon und sein Schützling Libranno gemeinsam? Beide feierten in Goodwood eine makellose Bilanz von drei Starts und drei Siegen. Der Trainer gewann mit seinen Schützlingen alle Grupperennen für Zweijährige und Libranno gewann in den Richmond Stakes (Gr. II, 1200m) sein drittes Rennen bei seinem ebensovielen Start.

Der braune Hengst stammt aus dem ersten Jahrgang des Danzig-Sohnes Librettist und ist für den Darley-Hengst ein wichtiger Werbeträger. Er wurde von Lottomillionär (7.200.000 Pfund) O. McDowell gezüchtet, der ihn auch auf der Jährlingsauktion im vergangenen Herbst anbot, aber keinen Käufer fand, den Hengst „leider“ behalten musste und somit ein zweites Mal den Jackpot traf. Richard Hannon beschreibt den Hengst auf seiner Webseite als wenig spektakulär und zeigt sich von seinen Leistungen auf der Rennbahn natürlich sehr angetan. „Zuhause würde man nie ahnen über welches Potential Libranno verfügt, er ist eigentlich ein recht unauffälliges Pferd“, so der inzwischen siebzigjährige Altmeister, „bis zu seinem Sieg in Newmarket haben wir kaum gewusst, dass wir ihn im Stall haben.“ Libranno versteht es, seine Gegner von der Spitze aus zu zermürben, indem er vom Start weg ein Höllentempo anschlägt und bisher seine Rennen immer aus dem Vorderfeld gewann. Seinen nächsten Start könnte Libranno in einem Gr. I-Rennen absolvieren, und es bleibt abzuwarten, wie er mit weiteren Wegen zurechtkommt. Im Moment bieten die englischen Buchmacher einen Kurs von 210:10 für einen Sieg in den 2000 Guineas (Gr. I, 1600m) im kommenden Frühjahr.

Die Abstammung haben wir bereits nach Libranno’s Sieg in den July Stakes (Gr. II, 1200m) ausführlich vorgestellt. Die Mutterlinie hat deutsche Akzente, denn die zweite Mutter Alamea (Ela-Mana-Mou) ist vom Gestüt Schlenderhan importiert worden, hat für dieses einige allerdings nicht besonders bedeutende Sieger gebracht. Sie ging dann nach Dänemark, wo sie Mutter von Alyshakeys (Sendawar) ist, die am Tag vor dem Erfolg von Goodwood den Polar Cup (Gr. III) gewann. Annabelle Ja (Singspiel), die Mutter von Libranno, hat zweijährig in England gewonnen, der aktuelle Gruppe-Sieger ist ihr Erstling. Es handelt sich um eine Familie des Aga Khan, aus der auch der einst für Peter Lautner auf Listenebene erfolgreiche Adjmal (Dancing Brave) stammt.